Sonntag, 21. Oktober 2018

Jazz im Prinz Karl

Heute möchte ich einfach mal auf den grandiosen Verein Jazz im Prinz Karl aufmerksam machen. Was an dem so wunderbar ist? Die Organisatoren sind große Kenner des Jazz und bringen es fertig, immer wieder die Größen dieser Musik aus dem Aus- und Inland nach Tübingen zu engagieren.

„Jazz im Prinz Karl“ wurde im Januar 2018 bereits zum dritten Mal vom DownBeat Magazine wieder in die Liste der besten Jazzclubs der Welt aufgenommen! Die Konkurrenz befindet sich in Weltstädten wie Berlin, New York etc.

Dank des großen Engagements dieses Verein, konnte ich gestern wieder ein einmaliges, begeisterndes und bewegendes Konzert genießen:

das Joachim Kühn Trio


mit Joachim Kühn am Flügel, Daniel Humair am Schlagzeug und Bruno Chevillon am Bass. Die drei haben den Saal gerockt, nein gejazzt natürlich und sind so spielfreudig, einfallsreich und virtuos wie eh und je.

Für den Jahresbeitrag des JiPK von 120,- € kann man kostenlos sämtliche Konzerte besuchen. Als Paar kostet es noch weniger, 220,- €!

Meine eindeutige Empfehlung ;-

Freitag, 12. Oktober 2018

Neue Bilder

Ich möchte in meiner Malerei eine gewisse Unabgeschlossenheit beibehalten, die noch Möglichkeiten offen hält, die sich erst beim Betrachten vervollständigen. Ich möchte die Bilder in Bewegung halten, sozusagen einen Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft beschreiben.

"Letztes Treffen" nenne ich dieses Bild mit Stühlen. Wahrscheinlich gab es Diskussionen, Worte hängen noch im Raum. Ich vermute, es konnte noch keine Entscheidung getroffen werden, keine Einigung gefunden.


An dem nächsten hier, habe ich, seit dem letzten Stand, nicht mehr allzu viel gearbeitet, es hat noch keinen Titel. 


Und hier die Bilder, die sich aktuell in Arbeit befinden -


Das nächste hier ist eine Fortsetzung vom Post der vorigen Woche, vom 4. Oktober. Es entwickelt sich in die Richtige Richtung, ist aber noch nicht in einem Zustand, der mich überzeugt.




hier die Fortsetzung -






- und ebenfalls mit Fortsetzung -








Montag, 8. Oktober 2018

Banksy bei Sotheby's

Unter dem Titel:

Banksys Schredder-Streich wirft Fragen auf

findet sich gestern ein Artikel über die fragwürdige Aktion in der SZ. Banksy gilt als einer der politischen und gesellschaftskritischen Künstler schlechthin. Wenn man diesen Artikel liest, kommen große Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit auf. Irgendwann wird jeder korrumpiert??? Nichts Genaues weiß man nicht ...

https://www.sueddeutsche.de/kultur/auktion-bei-sothebys-banksys-schredder-streich-wirft-fragen-auf-1.4159530


Freitag, 5. Oktober 2018

Kassel baut Flüchtlingsdenkmal ab

Vor wenigen Tagen habe ich zugestimmt, die SZ für zwei Wochen kostenlos zu lesen. Ohne Zweifel eine der besten unabhängigen Tageszeitungen. Aber, will ich mich wirklich mit dem Chaos, der Ungerechtigkeit, dem Unverständnis, der Handlungsunfähig, bzw. -unwilligkeit der Regierung, mit der drohenden Gewalt in Deutschland und der Welt befassen?

Im Grunde will ich das nicht und komme in gewisser Hinsicht doch nicht darum herum. Es ist diese Welt in der ich leben muss, es gibt nur diese eine. Und ein wenig sollte ich schon wissen, was darin geschieht. Angesichts der Tatsache, dass ich so gut wie keinen Einfluss auf das Weltgeschehen habe, fühle ich Frustration und Ohnmacht. Was bleibt mir mehr, als zumindest in meiner direkten Umgebung das Beste zu geben? Wenigstens das.

Und auch die Kunst ist direkt betroffen von politischen Gegebenheiten. Heute ist im Kulturteil der Zeitung zu lesen, dass das Flüchtlingsdenkmal, eine Arbeit des nigerianisch-amerikanischen Künstlers Olu Oguibe zur Documenta 2014, auf der Grundlage einer Forderung seitens der AfD und nach einer Abstimmung im Parlament, unter Zustimmung eines SPD Bürgermeisters, abgerissen worden ist! Sogar die Spenden, die zum Ankauf dieser Skulptur gesammelt worden sind, werden zurückgegeben. Wie kann das sein?

Wieso knicken alle ein vor einer Partei, die so offensichtlich verfassungsfeindlich ist und daher gar nicht Teil der Regierung sein dürfte? Jedes Zugeständnis ist ein kleiner Triumph und stärkt diese rechte Gesinnung doch nur. Oder glaubt man immer noch, es sei besser sie zuzulassen, damit es nicht noch schlimmer wird und sich einbilden kann noch alles unter Kontrolle zu halten? Die Kontrolle wird durch Untätigkeit verloren, wir befinden uns in einem gefährlichen, schleichenden Prozess ...

Wer den Artikel lesen mag, hier ist der Link dazu:

Kassel baut Flüchtlingsdenkmal ab

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Kleine Schritte

Ich finde es immer sehr spannend, wenn KünstlerInnen die einzelnen Stadien ihrer Arbeiten mit einem Foto festhalten und diese dann auch veröffentlichen. Auch für mich selbst kann ich auf diese Weise meine Arbeit dokumentieren und später weiter verwenden. In diesem Sinne zeige ich hier die Fortschritte an den Bildern, die gerade in Arbeit sind.

Zunächst, ... etwas mehr als die Grundierung, und ...

 

... ein ganz netter zweiter Schritt.


ebenso





Es gibt noch viel zu tun ;-


Mittwoch, 3. Oktober 2018

Erste und letzte Fassung

Gouachefarbe ist seit längerem mein bevorzugtes Medium für mein Thema der Interieurs. Ich schätze ihre gute Vermalbarkeit und die schnelle Trocknung und genieße die samtige Oberfläche. Auch, dass die Pinselstriche gut sichtbar stehen bleiben, kommt meiner derzeitigen Vorstellung von Malerei entgegen.

Denn die ändert sich ja immer mal wieder. Nachdem ich mehrere Jahre relativ realistisch mit Ölfarbe gearbeitet habe, komme ich mit meiner aktuellen Malweise stilistisch wieder den Bildern näher, die ich in Berlin in den 80er Jahren gemalt habe. Daran war vieles gut und davon möchte ich einiges wieder aufgreifen. Zurück will ich nicht, aber sehen, was über die Jahre Bestand hatte.

Das Interieur von Freitag, konnte ich heute zu einem guten Abschluss bringen.

Hier nochmal die erste Fassung:


Und hier das Bild von heute:


Der Raum ist tiefer geworden, die Farben differenzierter und die Vorstellung klarer.

Aber interessant, dass auch der erste Wurf fast schon ausreichend war. Die Frage stellt sich mit jedem Bild wieder neu: wie weit muss man gehen? Wann ist ein Bild "fertig"? Steht das Motiv als thematische Bindung im Vordergrund oder besteht der Schwerpunkt darin, assoziative Räume durch die Betonung auf die Farbe und ihre Wirkung zu legen. Ein ungelöstes Problem, dessen Spannung die Neugier aufrecht erhält!


Dienstag, 2. Oktober 2018

Arbeit im Atelier - Dienstag

Der Dienstag ist immer etwas schwierig. Ich gehe ins Atelier, habe aber, bevor ich mich meiner künstlerischen Arbeit widmen kann, vorher noch so dies und das zu erledigen. Das heißt, ich muss diese Dinge abarbeiten, um den Kopf frei zu bekommen, bevor ich mich auf das Bildermachen konzentrieren kann.

Heute war mein Start in die Malwoche nicht ganz so energiegeladen. Für ein paar kleine Aquarellskizzen hat es gerade noch gereicht. Manchmal muss man damit zufrieden sein. Zu entdecken gibt es auch im Kleinen immer etwas :-







Stegharfe und Balafon

Am Sonntag, den 30. September, veranstaltete der Fachbereich Kreativität der VHS Tübingenein Semestereröffnungskonzert zum Schwerpunktthema "Afrika", das mich rundum begeistert hat!

Das deutsch-afrikanische Ehepaar Ursula Branscheid-Kouyaté und Mamadi Kouyaté haben ihr Publikum mit ihrer sehr inspirierenden Musik aus Westafrika verzaubert. Sie spielen typische traditionelle Instrumente wie die Kora (westafrikanische Stegharfe) und das Balafon (afrikanisches Xylofon).

Ursula Branscheid-Kouyaté beschäftigt sich schon über viele Jahre sehr intensiv mit der Musik Westafrikas und weiß zu den Liedern eindrückliche, kleine Geschichten über ihre Entstehung und Bedeutung zu erzählen. Sie singt die Texte dazu übrigens in der Originalsprache so überzeugend, als sei sie selbst in Afrika aufgewachsen.

Mamadi lebt seit vier Jahren in Tübingen. Er entstammt der Familie in Mali, die das Ur-Balafon von 1205 als UNESCO-Weltkulturerbe unter Verschluss hält. Mamadi ist der Enkel des "Balafon-Wächters". Bei ihm hat er seit seinem 7. Lebensjahr die uralten Balafon-Melodien gelernt. Diese tiefe Verwurzelung, die in der Musik spürbar wird, berührt auf eine tiefe Weise und erinnert an etwas, das in unserer Lebensform schon längst vergessen ist.

In der ersten Reihe hatte ich einen freien Blick auf die beiden hervorragenden Musiker, die ich in kleinen, schnellen Skizzen festhalten konnte.






Montag, 1. Oktober 2018

Urban Sketching WS 2018/19

Am vergangenen Samstag hat mein neuer Urban Sketching Kurs begonnen, organisiert von der VHS Tübingen. In diesem Wintersemester sind es 6 Termine, die einmal monatlich, samstags, von 10 - 13 Uhr statt finden. Wir treffen uns an unterschiedlichen Orten in der Stadt und näheren Umgebung, die ich jeweils den Wetterbedingungen und Möglichkeiten entsprechend kurz vorher bekannt gebe. In der warmen Jahreszeit genießen wir Licht und Luft im Draußen, im Winter suchen wir dann lieber Orte auf, die gut beheizt sind :-

In diesem Semester habe ich den Schwerpunkt auf das Zeichnen von Figuren in ihrer Umgebung gelegt. Dazu werden vorab eine intensivere Einführung und entsprechende Übungen notwendig sein, denn leider vermeiden die TN oft figürliche Darstellungen in ihren Zeichnungen, da es ihnen an Übung fehlt. Aber, das kriegen wir zusammen schon hin ;)

Zu Beginn habe ich den 10 TN eine kleine Einführung zum Thema Urban Sketching gegeben, also auch die offizielle Urban Sketchers Webseite vorgestellt und einige Beispiele bekannter und aktiver Mitglieder der ersten Reihe dieser Organisation vorgestellt. Dabei konnte ich schon gleich schöne Zeichnungen mit figürlichen Darstellungen heranziehen. Einen guten Fundus bietet mir immer wieder das kleine Büchlein von Veronica Lawlor "Urban Sketching Handbook" und "One Drawing a Day", "Pen and Ink" von James Hobbs.

Etwas, dass sich, Anfänger wie Profis, immer wieder ins Bewusstsein rufen sollten:

Auf der Basis von Angst, ist kreatives Denken und Handeln unmöglich! 

Das sieht Felix Scheinberger offenbar ebenso und daher kann ich auch sein Buch "Mut zum Skizzenbuch" absolut empfehlen.

So begreife ich auch einen großen Teil meiner Arbeit mit Teilnehmern, nämlich diese Blockaden aufzulösen und Freiheitsgewinn spürbar zu machen. Man muss nicht perfekt zeichnen oder malen können, um Freude an der bildnerischen Gestaltung zu haben. Viel wichtiger ist das spielerische Tun, das Staunen und die Überraschung. Und wenn das, was man empfindet spürbar wird, ist einem etwas Magisches gelungen!

Unser erster, sehr anregender Treffpunkt: das Café im Edeka Center.