In der vergangenen Woche hatte ich das Vergnügen und die Ehre, für zwei Tage als Gast bei Peter Kerschgens und seiner Frau, der Künstlerin Astrid Karuna Feuser eingeladen zu sein. Das war in verschiedener Hinsicht ein wunderbares Erlebnis.
Zunächst einmal, bin ich selten so herzlich empfangen und so fürsorglich und großzügig bewirtet worden, obwohl es für uns drei die erste Begegnung miteinander war. Und dann gibt es dort natürlich das absolut beeindruckende Kunstarchiv-Peter-Kerschgens - mit dem Ideenspeicher.
Ca. 20 000 Zeichnungen haben sich im Laufe von knapp 40 Jahren Sammlertätigkeit dort eingefunden. Meterlange Regale füllen mittlerweile zwei mittelgroße Häuser, mit ordentlich abgelegten, alphabetisch sortierten Mappen. Einige Regale sind mit Holzrahmen bestückt, in denen die Zeichnungen der letzten Ausstellung verblieben sind. Es sind echte Perlen darunter.
Darüber hinaus befinden sich im Archiv, in verschiedene Sammelgebiete geordnet, an die 300 000 ebenfalls übersichtlich in eigens hergestellten Kästen archivierte Einladungskarten, des weiteren Kataloge von Künstlerinnen und Künstlern, bekannte und unbekannte Namen aus aller Welt.
So heißt denn auch das schöne Spiel, das uns eine Weile erheitert: "Nenn mal einen Namen!", und ich nenne einen. Peter überlegt kurz und geht zielstrebig auf ein Regal zu, öffnet eine Box und zieht mehrere Karten heraus. Selbst von mir findet er ein paar alte Einladungen von Ausstellungen, an die ich mich lange nicht erinnert habe. Auf welch verschlungenen Wegen sie dorthin gelangt sind, weiß der Himmel. Peter muss über ein unglaubliches, auch visuelles, Gedächtnis verfügen. Er weiß binnen Kurzem genau, wo sich etwas befindet. Absolut erstaunlich!
Was mich besonders freut ist, dass Peter wohl einer der wenigen Sammler ist, die allein auf die Qualität einer Arbeit achten und nicht darauf, ob es sich um einen bekannten Namen handelt oder eine Wertsteigerung absehbar ist.
Und ich freue mich sehr, nun auch mit 50 Blättern, aus verschiedenen Phasen, im Ideenspeicher vertreten zu sein!
Als Sahnehäubchen bekam ich auch Astrids space-ige Bilderwelt und ihre Pop-Up-Bücher im Original zu Gesicht. Ihre Werke sind unverwechselbar und eröffnen eine Welt in der Welt. Ihre Phantasie ist unerschöpflich und beim Betrachten vermittelt sich mir ihre Lust am Spiel mit Linien, Mustern, Materialien, aber vor allem am Erzählen von Geschichten. Hunger nach Bildern! Wie gut, dass er nie gestillt werden kann!
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